Bischöfliche Bibliothek Chur | Hof 19 | CH–7000 Chur | www.archiv-bistum-chur.ch |
Zusammensetzung des Bestandes
Der
im
Laufe
des
20.
Jahrhunderts
gesammelte
Altbestand
von
über
6‘300
Bände
(BBC,
B.1)
beinhaltet
knapp
1000
Titel
mit
einem
Druckdatum
vor
1815;
dabei
betreffen
80
%
dieser
Bücher
die
Theologie,
weitere
10
%
kann
man
den
Bereichen
Humanismus
(klassische
Schriftsteller,
Humanisten,
Sprachlehrbücher)
und
Philosophie
(inkl.
Naturwissenschaften)
zuweisen,
5
%
dem
Themenbereich
Geschichte
und
5
%
der
Sachthemata
Jurisprudenz,
Nachschlagewerke
und
Belletristik.
Wie
bereits
beim
Bestand
der
Barockbibliothek
(BBC,
A)
ist
sicher
die
Hälfte
der
Titel
in
lateinischer
Sprache
verfasst,
rund
30
%
in
Italienisch,
das
überige
in
Deutsch,
Französisch,
Englisch,
Griechisch.
Nur
etwa
10
%
der
Bücher
stammen
aus
dem
16.
Jahrhundert,
35
%
aus
dem 17., die restlichen Titel aus dem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert.
Umfang und Inhalt
Der
Grossteil
der
Sammlung
umfasst
das
weite
Gebiet
der
Theologie
–
knapp
10
%
aus
protestantischer
Feder
–
mit
einem
Schwerpunkt
auf
die
Bereiche
Spiritualität
(sog.
Erbauungsliteratur,
Gebetsbücher),
Theologia
practica
(inkl.
Katechismen)
und
Liturgie
(ca.
30
%).
Daneben
werden
weitere
Fachgebiete
abgedeckt:
Exegese
(diverse
Bibelausgaben,
Konkordanzen
und
Kommentare),
Dogmatik,
Fundamental-
und
Kontroverstheologie
(10
%),
Theologia
moralis
(10
%).
Zudem
finden
sich
mehrbändige
wichtige
Nachschlagewerke.
So
steht
etwa
der
weitverbreitete
„Index
Bibliorum“
(Zürch
1537)
des
gelehrten
Zürchers
Conradus
Pelicanus
(eigentlich:
Conrad
Kürsner,
1478–1556,
Franziskaner,
Humanist
und
seit
1526
reformierter
Theologe)
im
Regal,
ferner die eher seltene Ausgabe des Hieronymus‘ Prophetenkommentars (Basel 1516).
Conradus Pelicanus, Index Bibliorum
Aurelius Augustinus (Kirchenvater)
Zürich 1537
Omnium Operum – Gesamte Werke, Bd. 1
[Signatur: BBC, B.1 Bi2–7352]
Lyon 1563 [Signatur: BBC, B.1 Ga1a–8173]
Aufgliederung des Bestandes
BBC, B.1
(nach systematischem Gesamtplan BBC [Stand 2014])
A
Allgemeine Werke
(Nachschlagewerke, Philologische Hilfsmittel, Schulbücher)
256
B
Bibelwissenschaft
235
C
Dogmatik
156
E
Eidgenossenschaft – Schweiz
119
F
Fundamental- und Kontroverstheolgie
80
G
Geschichte der Theologie und Dogmengeschichte
226
H
Historia – Profangeschichte
180
I
Informationen bzw. geographische Aspekte
zu einzelnen Ländern, Städten und Gebäuden
58
K
Kirchengeschichte
380
L
Liturgik
877
M
Moraltheologie
58
P
Philosophie (inkl. Philosophiegeschichte)
28
Q
Questiones sociales (Sozialwissenschaften)
8
R
Rechtswissenschaft
108
davon:
Themata des Kanonischen Rechts
90
Themata des staatlichen Rechts
17
S
Spiritualität I (Quellen des geistlichen Lebens)
615
Spiritualität II (Hilfen im geistlichen Leben)
1583
T
Theologia practica
(Pastoraltheologie, Homiletik, Katechetik, Pädagogik)
865
V
Varia (Belletristik, Bildende Kunst, Kunstgeschichte,
Musik, Theater, diverse Themata)
318
W
Sprach- und Literaturwissenschaft
24
Die
oben
genannten
Schwerpunkte
lassen
sich
dadurch
erklären,
weil
der
Initiator
der
Sammlung,
Sur
Giusep
Pelican,
viele
dieser
Bücher
aus
den
Pfarreien
Bündens
erworben
hat
und
diese
früher
zum
einen
als
Handreichungen
für
Geistliche
gedient,
zum
anderen
als
Erbauungsliteratur
im
Besitz
des
gläubigen
Volkes
gestanden
hatten.
Wie
verbreitet
z.
B.
der
„Giardino
Fiorito“
von
P.
Pietro
Rota
da
Martinengo
OFMCap
aus
der
Provinz
Brescia/I
war,
illustriert
die
Tatsache,
dass
allein
von
diesem
Erbauungs-
buch
21
Exemplare
vorhanden
sind.
Eine
Rarität
ist
ferner
die
kleine
Schrift
„Andächtige
und
nutzliche
Weiss
DAS
AMBT
der
hl.
Mess
zu
hören“
(Vals
1687)
–
weltweit
ist
davon
bislang kein weiterer Druck bekannt.
P. Pietro Rota OFMCap, Giardino Fiorito
Andächtige und nutzliche Weiss
Venedig 1661
das Ambt der hl. Mess zu hören, Vals 1687
[Signatur: BBC, B.1 Sg 6–3699]
[Signatur: BBC , B.1 Sn 7–4683]
Bestand: 6‘382 Bände
Dieser Altbestand mit Drucken von ca.
1550 bis 1900 der Hauptbibliothek
(BBC, B) wurde im Laufe des 20.
Jahrhunderts unter massgeblichem
Engagement des Generalvikars für
Graubünden und Churer Dompropstes
Giusep Pelican zum Teil aus alten
Pfarreibeständen in Bünden, zum Teil
aus Privatbesitz und Ankauf aus
Antiquariaten im In- und Ausland
zusammengetragen und (bis 2013) in
der Bibliothek zum „alten Torkel“
eingereiht, ohne aber bislang registriert
worden zu sein.
Standort (seit 2013):
Archiv im Weiherhaus, 2. Untergeschoss