Hintergrundinformationen zum Thema „Katechismus“
von Albert Fischer, Chur
Einleitung: Katechese als Weg zur Erneuerung der Kirche
Zur
tridentinischen
Reform
der
Katechese:
Catechismus
Romanus
und
Hand-
reichungen
zur
Christenlehre
als
Medien
religiöser
Unterweisung
in
der
frühen
Neuzeit
Die
Geschichte
der
Entstehung
des
1566
erschienenen
„Catechismus
Romanus“
reicht
zurück
bis
in
die
erste
Tagungsperiode
des
Konzils
von
Trient
(1545–1547).
1546
betonte
ein
Konzilsteilnehmer,
das
christliche
Volk
sei
in
fast
keiner
Wissenschaft
schlechter
unterrichtet
als
in
der
christlichen;
daher
komme
es,
dass
die
Kinder
weder
von
den
Eltern
noch
von
den
Lehrern
ausreichend
im
christlichen
Leben
unterrichtet
würden.
Um
diesem
Malum
wirksam
zu
begegnen,
möge
man
für
die
Kinder,
aber
auch
für
weniger
gebildete
Erwachsene
einen
Katechismus
in
Latein
und
einen
in
der
Volkssprache herausgeben.
Das
positive
wie
richtungsweisende
Votum
zu
Beginn
des
Trienter
Reformkonzils
verblasste
alsbald
wieder;
erst
1563
wurde
der
abgerissene
Faden
zu
einem
Katechismus
erneut
aufgenommen.
Die
beim
Abschluss
des
Konzils
am
4.
Dezember
1563
unvollendet
gebliebenen
Vorarbeiten
übergab
man
dem
Papst,
um
diese
unter
seiner
Autorität
einer
baldigen
Vollendung
zuzuführen.
Der
noch
unter
Papst
Pius
IV.
(1559–1565)
einberufenen
Redaktionskommission
–
sie
stand
unter
der
Leitung
des
Mailänder
Erzbischofs
und
Kardinals
Carlo
Borromeo
(1565–1584)
−
gelang
durch
zügige
Ausarbeitung
1566
die
Publikation
des
„
Catechismus
ex
decreto
Concilii
Tridentini,
ad
parochos“
(Katechismus,
nach
dem
Beschluss
des
Trienter
Konzils,
für
die
Pfarrer).
Die
erste
Übersetzung
ins
Deutsche
erschien
1568
in
Dillingen
mit
dem
angehängten
Adjektiv
„romanus“,
inskünftig
also
„Catechsimus
Romanus“
–
„Römischer
Katechismus“.
… aus dem historischen
Bestand der
„Barockbibliothek“
Signatur:
BBC, B.1-Tf2b-7434 [1756]
Bischöfliche Bibliothek Chur | Hof 19 | CH–7000 Chur | www.archiv-bistum-chur.ch |
Pater Petrus Canisius SJ
zum 500. Geburtstag
geb. am 8. Mai 1521 in
Nijmwegen/NL
gest. am 21. Dezember 1597
in Fribourg/CH
Petrus Canisius schuf 1555
seine „Summa doctrina
christianae“ für Studenten und
höher Gebildete, ein Jahr
später (1556) ging der unzählig
oft nachgedruckte Kleine
Katechsimus, der
„Catechismus minor“ für
Kinder und weniger Gebildete,
in Umlauf. Diese handliche
Ausgabe für jedermann blieb
ein beliebtes Medium
religiöser Unterweisung bis
weit ins 18. Jh. hinein.