Bischöfliche Bibliothek Chur | Hof 19 | CH–7000 Chur | www.archiv-bistum-chur.ch |
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in der umfangreichsten Bibliothek eines Bistums der

Deutschschweiz

Bestände zwischen Früher Neuzeit und Gegenwart (seit 1550)

Als am 15. November 1565 eine verheerende Feuersbrunst den seit alters her auf dem Hof zu Chur bestehenden Bischofssitz schwer beschädigte, wurden auch wertvolle alte Handschriften und frühe Drucke ein Raub der Flammen. Inwieweit dabei wertvolle Inkunabeln oder die etwa 300 Bände der mittelalterlichen Bibliothek, von welcher der Dominikanerpater Johannes Kartuser aus dem Kloster St. Nicolai in Chur um 1457 ein Verzeichnis erstellt hatte, verloren gingen, ist ungewiss. Es vergingen Jahrzehnte, bis unter Bischof Johann VI. Flugi von Aspermont (1636–1661) der Wiederaufbau des bischöflichen Palais konsequent an die Hand genommen wurde und dann unter Bischof Ulrich VI. de Mont (1661-1692) seinen Abschluss fand. Ein Verzeichnis der im Bischöflichen Schloss vorhandenen Bücher existiert jedoch erst aus dem Jahre 1794: Verzeichnis sämmtlicher Bücher in der Bischöflich-churischen Bibliothek“ [vgl. BAC, 272.02]. Wo diese damals ihren exakten Standort hatte, wird in der Quelle nicht gesagt. Auch das seit dem 10. Jahrhundert exististierende Churer Domkapitel besass eine wertvolle Büchersammlung, ebenso das vor 1149 gegründete Prämonstratenser- kloster St. Luzi in unmittelbarer Nachbarschaft des bischöflichen Hofes. Das am 13. Mai 1811 im Haus des Domdekans ausgebrochene Feuer ergriff infolge starken Föhns weitere Häuser auf dem Hof, den Kathedralturm und das Kloster St. Luzi. So wurde die Domkustorei mit der alten Kapitels-Bibliothek, die Bibliothek des Kapuzinerhospizes und diejenige in St. Luzi „ein Raub der so unaufhaltsam fortwüthenden Flammen“ . Nach diesem Schicksalsschlag wurde eine neue Bibliothek in den Räumlichkeiten des Bischöflichen Schlosses aufgebaut diesmal mit Beständen aus verschiedenen Provenienzen. Von dieser genannt „Barock- bibliothek“ wurde 1854 ein handschriftlicher Katalog erstellt: Catalogus Bibliotheca in Aula Episcopali existentis“ [vgl. BAC, 227.02]. Um 1900 umfasste die Bibliothek rund 2800 Bände, welche zuerst im zweiten Obergeschoss des Palais und später (bis 2013) im Marsölturm Platz fand. Der Bestand stammt überwiegend aus der Zeit des Ancien Régime. Weitere Altbuchbestände wurden erst im Laufe des 20. Jahrhunderts von Giusep Pelican (1924–1992 / Generalvikar für Graubünden und Churer Dompropst) gesammelt und in einer neu errichteten Hauptbibliothek im „alten Torkel“ des bischöflichen Palais eingelagert, jedoch bislang nie katalogisiert. Schliesslich baute Pelican noch eine rätoromanische Bibliothek auf, die im Weiherhaus ihren Standort hatte. Heute wird die Barockbibliothek, der Altbestand der Hauptbibliothek (Drucke bis vor 1900) [BBC, A / B.1] und die Romanische Bibliothek [BBC, C.1–C.3] in Rollregalen des 2013 fertiggestellten Archivraums im 2. Untergeschoss des Weiherhauses aufbewahrt. Dort stehen auch Bestände zu „Bistum Chur / Raetica“ [BBC, B.3], die alten Bestände aus dem ehemaligen Kollegium Maria Hilf in Schwyz [BBC, B.4] sowie Zeitschriften, Periodka [BBC, D] und diverse Zeitungssammlungen [BBC, E]. Es ist geplant, insbesondere die Altbestände in den kommenden Jahren professionell zu katalogisieren. Mit Hilfe des WebOPAC stehen diese Kataloge dann online zur Einsicht.
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Kleiner und verbesserter

Catechismus,

mit abgesetzten Sylben. Jn Frag und Antwort, für gemeine Leuth und Kinder, sehr dienstlich fürgestellt: Durch P. Petrum Canisium, S. J. T. D., gedruckt zu Ravenspurg, 1756
Zum Buch   
Marsoelturm aus dem 13. Jh. (Nordseite)
Archivraum im Weiherhaus (seit 2013) mit Beständen aus der Barockbibliothek